Präsenz und Schäden
Die meisten Bären in der Schweiz verhalten sich unauffällig. Vereinzelt lassen sich Schadensfälle an Nutztieren oder Bienenständen nachweisen. Häufig sind problematische Individuen für zahlreiche Schäden verantwortlich, während andere kaum auffallen.
Schäden seit 2005
Seit der Wiedereinwanderung des Bären in die Schweiz wurden vereinzelt Nutztiere gerissen, Bienenstöcke geplündert sowie in Alphütten und Ställe eingedrungen, um an Nahrung zu gelangen. Für entstandene Schäden werden Entschädigungen ausgerichtet. Die Häufigkeit solcher Vorfälle hat im Laufe der Zeit tendenziell abgenommen. Zwischenfälle mit Menschen hat es bislang nicht gegeben. Die grosse Mehrheit der Bären, die bisher in der Schweiz unterwegs waren, verhielt sich unauffällig. Die folgende Grafik zeigt, dass gehäufte Schäden auf einzelne Individuen zurückzuführen sind. Zwei dieser Problembären wurden auf Grund ihres schadenanrichtenden Verhaltens besendert und nach nicht erfolgreichen Vergrämungsversuchen geschossen.
Schäden von Bären bis zum 20. Jahrhundert
Die Auswertungen von historischen Quellen vom Schweizer Kurt Eiberle (1986) zeigen, dass in vielen Fällen, in denen ein Bär vor seiner definitiven Ausrottung erlegt wurde, ein Schadenereignis vorausging. Angriffe auf sömmernde Schafe fanden in der Mitte des 19. Jahrhunderts fast jedes Jahr statt. Schafe waren gemäss Notizen die am häufigsten betroffenen Tiere, wobei es Berichte über Vorfälle mit Verlusten von über 20 Tieren und über den Absturz mehrerer Dutzend verfolgter Tiere, gab. Weniger häufig wurden auch Schäden an Rindern, Pferden und Ziegen verzeichnet. Da jedoch oft keine detaillierte Beschreibung der Angriffe vorlag, konnte nicht immer überprüft werden, ob der Bär tatsächlich der Verursacher der Schäden war. In der dokumentierten Zeit konnten fünf Zwischenfälle mit Menschen nachgewiesen werden. In den Fällen, in denen das Ereignis näher erläutert wurde, handelte es sich stets um verletzte Bären, die sich gegen Jäger oder Holzfäller verteidigten. Ein Vorfall im Jahr 1830 endete tödlich für einen Jäger, der von einem Bär mit einem Prankenhieb tödlich verletzt wurde. Der Bär wurde einen Tag später geschossen.

