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Der Luchs in der Schweiz: Update Bestand und Verbreitung

Das Schweizer Luchsmonitoring erfasst die Bestandesentwicklung und Verbreitung des Luchses in der Schweiz und in Liechtenstein fortlaufend. Die aktuellen Daten geben Einblick in die aktuelle räumliche Verbreitung und die Bestandesentwicklung seit 2010.

Bestandesentwicklung

Aktuelle Schätzungen gehen von einer Gesamtzahl von in etwa 343 selbständigen Luchsen in der Schweiz aus. Die Mehrheit dieser Luchse (261) gehört zur grösseren Alpenpopulation, während eine Minderheit (81) zur Jura-Population gehört. Die Alpenpopulation erstreckt sich entlang des Alpenbogens und inkludiert auch die Population in der Nordostschweiz (LUNO). Zur Jura-Population werden auch die Luchse im Mittelland gezählt. Ausgehend vom Jahr 2010 zeigt sich eine Zunahme des Schweizer Luchsbestands. 

In bestehenden Referenzgebieten werden im Zuge des deterministischen Monitorings jeweils der Bestand und die Dichte ermittelt und dann auf das gesamte Teilkompartiment hochgerechnet. Zusätzlich werden die opportunistisch und per Zufall erhobenen Luchs-Bilder, die beispielsweise durch die kantonale Wildhut, Jägerinnen und Jäger und Privatpersonen gemeldet werden, einbezogen, wodurch auch Gebiete mit geringer Luchspräsenz in die Berechnung einfliessen. Die Zahlen der einzelnen Teilkompartimente werden dann addiert und so der Bestand für die gesamte Schweiz berechnet. 

Die Bestandesentwicklung allein genügt jedoch nicht, um den Zustand der Luchspopulation in der Schweiz umfassend zu beurteilen. Weitere Faktoren wie etwa die genetische Variabilität, die Gesundheit (in Zusammenarbeit mit dem Institut für Fisch- und Wildtiergesundheit der Universität Bern (FIWI)) oder die Demografie gilt es beispielsweise ebenfalls zu berücksichtigen.

Verbreitung der Luchse

 

Aktuell liegen Luchsnachweise aus weiten Teilen der Alpenregion sowie aus Teilen des Juras und des Mittellands vor. Die Verbreitungsschwerpunkte befinden sich in den westlichen und zentralen Alpen sowie im nördlichen Jura. Im Erhebungszeitraum 2022/23 wurden vermehrt Nachweise im südlichen Rhonetal, im Mittelland sowie im Tessiner Maggiatal und im Onsernonetal erbracht. Im Engadin wurde in diesem Zeitraum erstmals eine Reproduktion vermutet, konnte jedoch noch nicht fotografisch bestätigt werden. Im Zeitraum 2023/24 gelang im Engadin ein sicherer Nachweis (C1) von Reproduktion; zudem wurden mehrere sichere Nachweise im Kanton Thurgau erbracht, und die Besiedlung des Mittellands setzte sich fort.

Die Verbreitungskarten und die Bestandesentwicklung beziehen sich seit 2022/2023 respektive seit 2021/2022 jeweils auf das biologische Jahr (01.05.–30.04.). Die nächste Aktualisierung erfolgt im Herbst 2025. Das Monitoring der Luchse in der Schweiz erfolgt im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) und in enger Zusammenarbeit mit den Jagdverwaltungen der Kantone.