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Kanton Freiburg: Bilanz zu den Grossraubtieren im Kanton Freiburg

Wie 2022 ist die Anwesenheit des Luchses in allen Bezirken des Kantons belegt. 2023 gab es jedoch keine Hinweise für die Präsenz des Goldschakals. Insgesamt waren drei männliche Wölfe nachweislich im Kanton anwesend. Der Wolf, der die meisten Schäden verursacht hatte (neun Schafrisse von insgesamt zwölf), wurde am 23. August 2023 von den Wildhütern erlegt.

Medienmitteilung, Amt für Wald und Natur, 22.11.2023:

Grossraubtiere kehren in die Schweiz und den Kanton Freiburg zurück. Die Wiederbesiedlung unseres Kantons durch den Goldschakal ist schon seit mehreren Jahren im Gange. 2023 gab es jedoch keine Hinweise für seine Präsenz auf dem Kantonsgebiet. 

Der Luchs, der inzwischen in allen Bezirken des Kantons präsent ist, riss dieses Jahr drei Schafe in ungeschützten Herden, nämlich am 11. Februar in Surpierre sowie am 18. und 23. Oktober in Jaun (Statistiken unter diesem Link). Vier Luchse sind tot aufgefunden worden und ein weiteres Tier musste von den Wildhütern aus gesundheitlichen Gründen erlegt werden. Wie bereits in den Jahren 2015-2016, 2017-2018 und 2020-2021 wird auch diesen Winter im Gebiet der Voralpen ein intensives kantonales Monitoring durchgeführt, um die Dichte des Luchses im Untersuchungsgebiet zu schätzen. 

Auch die Anwesenheit des Wolfs hat sich bestätigt. Im Broye- und im Seebezirk (M212) und in den Voralpen (M261 und M361) fanden sich Hinweise für die Präsenz von drei männlichen Tieren. In diesem Jahr wurden im Kanton Freiburg elf Schafe gerissen (Statistiken unter diesem Link). M361, der für den Tod von neun Schafen verantwortlich war, ist am 23. August 2023 erlegt worden, nachdem den Wildhütern-Fischereiaufsehern am 16. August 2023 eine Abschussbewilligung erteilt worden war. Die Zahl der gerissenen Schafe, eines weniger als 2022, entspricht weniger als 0.1% aller im Kantonsgebiet gesömmerten Schafe. Ende Oktober wurde in der Gemeinde Avry ein junges Rind tot aufgefunden, das von einem Wolf angegriffen worden war. Für die betroffenen Züchter sind diese Angriffe ein grosser Schock und mit erheblichem Arbeitsaufwand verbunden. 

In den Sömmerungsgebieten werden jedes Jahr Herdenschutzmassnahmen ergriffen (zusätzliche Zäune und Herdenschutzhunde). Der Ablauf im Falle eines Angriffs ist klar definiert und die Zusammenarbeit zwischen dem Amt für Wald und Natur (WNA) und Grangeneuve ist unabdingbar. 

Als erstes muss der Wildhüter-Fischereiaufseher die Ursache des Angriffs bestimmen (Grossraubtier oder andere) und gegebenenfalls eine DNA-Probe entnehmen. Dann meldet das WNA den Angriff Grangeneuve, das für die Information der Landwirte zuständig ist. Die Wildhüter-Fischereiaufseher können allenfalls eine Überwachung während der Nacht organisieren. 

Dies ist die Bilanz der Koordinationsgruppe Grossraubtiere Freiburg für das Jahr 2023. Die Koordinationsgruppe setzt sich zusammen aus Vertreterinnen und Vertreter des Freiburger Schaf- und Ziegenzuchtverbands, des Freiburgischen Alpwirtschaftlichen Vereins, des Freiburger Jagdverbands, des WWF, des Freiburger Tourismusverbands, von Agri Freiburg, von ProNatura sowie der Dienststellen der Kantonsverwaltung.

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