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Projektupdate: Abschluss der Fangsaison im Wildkatzen-Projekt

In der Region Bucheggberg konnten dieses Jahr mithilfe von neun Kastenfallen sechs Katzen untersucht, beprobt und mit GPS-Halsbändern ausgestattet werden, um Gesundheits- und Bewegungsdaten im Rahmen des Wildkatzen-Projekts zu erheben.

Insgesamt wurden von Ende Januar bis Ende Februar 2024 sieben Katzen in Kastenfallen gefangen. Bei vier Katzen handelte es sich um phänotypische Wildkatzen, darunter drei Weibchen. Die genetische Überprüfung steht noch aus. Zwei weitere Katzen sind Wiederfänge von zwei bekannten männlichen Hybridindividuen (Rückkreuzungen zur Wildkatze). Eine weitere Katze wurde ohne Behändigung direkt wieder freigelassen, da sie nicht eindeutig Hybridindividuum oder Hauskatze identifiziert werden konnte. Ausserdem ging dreimal ein Marder in die Falle, der jeweils umgehend wieder freigelassen wurde.

Primäres Ziel war wie in den Vorjahren die Erhebung von Gesundheits- und Bewegungsdaten, um den Verlauf der regionalen Wiederbesiedlung durch die Wildkatze und den Einfluss von Hybridisierungen auf die Wildkatzenpopulation zu erforschen. Das Untersuchungsgebiet – die Hügellandschaft Bucheggberg – erstreckt sich über eine Fläche der Kantone Bern und Solothurn.

Vergleichende Analyse von Bewegungsmustern und Lebensräumen

Die Bewegungsdaten der GPS-Sender liefern Erkenntnisse dazu, wo sich Wildkatzen und Hybridindividuen nachts und tagsüber aufhalten, welche Routen sie wählen und welche saisonalen Lebensräume sie bewohnen. Ausserdem werden diese Daten mit den Daten von sendermarkierten Hauskatzen verglichen. Erste Analysen zu den Vorjahren haben ergeben, dass sich Hybridindividuen in ihren Bewegungsmustern sehr ähnlich zu Wildkatzen verhalten und möglicherweise dieselbe ökologische Nische besetzen.

Region Bucheggberg

KORA hat in der Region Bucheggberg (35km²) seit dem Winter 2021/2022 gemeinsam mit dem FIWI (Institut für Fisch- und Wildtiergesundheit) der Universität Bern jährlich Fänge von Wildkatzen und Hybridindividuen durchgeführt. Die Fangperiode lag jeweils zwischen Januar und Februar, da dies die Hauptpaarungszeit der Wildkatzen ist und die Tiere dann besonders gut auf den Lockstoff Baldrian in den Fallen reagieren.

Bis Ende April findet nun – wie jedes Jahr – ein Fotofallen-Monitoring statt, um weitere Daten über die Anzahlen und Aufenthaltsorte von Wildkatzen und Hybriden in Bucheggberg erfassen zu können. Zudem wurden Lockstöcke aufgestellt, mit denen Haarproben für weitere genetische Analysen gesammelt werden. Im Anschluss an die Analysen der unterschiedlichen Daten publiziert KORA die Forschungsergebnisse wie gewohnt via Webseite und in Form eines Berichts.