Wiederauswilderung von drei Wildkatzen
Am 7. und 8. April wurden drei Wildkatzen in den Kantonen Basel-Landschaft und Waadt wiederausgewildert. Eine der drei war im Vorjahr fälschlicherweise von einer Privatperson aus ihrem natürlichen Lebensraum entfernt worden, zwei weitere wurden in menschliche Obhut genommen, nachdem das Muttertier überfahren wurde. Die Tiere wurden nun mit Sendern ausgestattet; ihre Auswilderung wird wissenschaftlich begleitet.
Der bevorzugte Lebensraum von Wildkatzen ist der Wald – dieser kann jedoch auch in Siedlungsnähe liegen. Es erstaunt daher nicht, dass alle drei Tiere in der Nähe von bewohnten Gebieten aufgegriffen wurden. Bei den beiden Wildkatzen im Kanton Waadt handelt es sich um ein Geschwisterpaar (Männchen und Weibchen), bei dem Tier aus dem Kanton Basel-Landschaft um ein Weibchen. In menschlicher Obhut zeigten sie bald ein wilderes und scheueres Verhalten gegenüber Menschen, als man es von Hauskatzen erwarten würde. Eine genetische Analyse – durchgeführt von Wildtier Schweiz – bestätigte: Alle drei Tiere sind Wildkatzen.
Die Jungtiere wurden in eine professionelle Schweizer Wildtierstation mit Erfahrung bei der Aufzucht von Wildkatzen gebracht, wo sie fortan unter veterinärmedizinischer Betreuung in einer artgerechten Umgebung und mit minimalem menschlichem Kontakt aufwuchsen. Nach den notwendigen tierärztlichen Untersuchungen, und dem Einsetzen eines Mikrochips wurden die Wildkatzen im Alter von rund 40 Wochen in der Nähe ihres ursprünglichen Fundorts wieder freigelassen. Die entsprechenden Bewilligungen des Bundesamts für Umwelt (BAFU) lagen vor.
Die wiederausgewilderten Wildkatzen tragen ein GPS-UHF-Sender an einem Halsband. Der ermöglicht ein «Post Release Monitoring», das von uns durchgeführt wird. Dadurch kann eine Erfolgskontrolle der Auswilderung von Wildkatzen nach einem längeren Aufenthalt in einer Aufzuchtstation im juvenilen und subadulten Alter durchgeführt werden. Dies ermöglicht es, die Sinnhaftigkeit dieser Massnahme zu beurteilen. Dass die Auswilderung von Wildkatzen nach längerer Aufenthaltszeit in Wildtierstationen gelingen kann, konnten bereits frühere Erhebungen zeigen.
Die Wiederauswilderung und Sendermarkierung wurde zwischen dem Amt für Wald und Wild beider Basel, der «Direction générale de l’environnement (DGE)» aus dem Kanton Waadt, dem BAFU, Wildtier Schweiz, dem Institut für Fisch- und Wildtiergesundheit der Universität Bern (FIWI), der Aufzuchtstation und der Stiftung KORA abgesprochen.
Hinweis
Falls Sie im Wald oder Waldesnähe eine sehr junge Katze allein oder in Not finden, empfiehlt sich die Kontaktaufnahme mit der kantonalen Wildhut.
 © KORA, mit Genehmigung
© KORA, mit Genehmigung				   


