Logo

Wolfsmonitoring im Jura Neuenburgs liefert neue Erkenntnisse

Ein Fotofallenmonitoring im Neuenburger Jura hat zwischen dem 8. Mai und dem 30. November 2024 stattgefunden. Ziel war es, Daten zur Anzahl einzelner Wölfe, der Fortpflanzung sowie zur Bildung neuer Paare und Rudel zu sammeln. Die Ergebnisse zeigen spannende Einblicke.

Das Monitoring mit Fotofallen wurde an 22 Standorten durchgeführt. Die Fotofallen waren während 97 % der potenziellen Nächte in Betrieb. An sieben dieser Standorte konnten Wölfe fotografiert werden. Die Beobachtungen erfolgten zwischen La Côte-aux-Fées (Grenze zum Kanton Waadt), La Fresse (Grenze zu Frankreich), Le Prévot (Grenze zu Frankreich) und Martel-Dernier sowie am Mont d'Amin nahe dem Col de la Vue des Alpes.


© KORA

Insgesamt wurden 50 Ereignisse dokumentiert, bei denen ein oder mehrere Wölfe nachgewiesen wurden (Bilder von einem oder mehreren Wölfen, die innerhalb von weniger als 5 Minuten am selben Standort aufgenommen wurden). Es wurden Einzeltiere sowie Gruppen von bis zu drei Individuen erfasst. Die Beobachtung einer Dreiergruppe sowie ein Transport von Nahrung im Südwesten des Kantons, nahe dem Jougne/Suchet-Rudel, lassen vermuten, dass diese Sichtungen diesem Rudel zugeordnet werden können.


Nahrungstransport, © KORA 

Einige Individuen konnten durch genetische Analysen im Neuenburger Jura identifiziert werden. Zwei der analysierten Männchen (M457 und M177) wurden im Rahmen der gesetzlich erlaubten Entnahme von Einzelwölfen erlegt. Die Identifikation der Wölfin F79 ermöglichte es, das Territorium des Jougne/Suchet-Rudels auf den Kanton Neuenburg auszuweiten. Zudem haben die Ergebnisse dieses Monitorings gezeigt, dass auch Einzelwölfe in der Lage sind, junge Rinder zu reissen.

Im Kanton Neuenburg wurde die Art Wolf (Canis lupus) erstmals am 2. Mai 2013 im Val de Travers genetisch identifiziert. Angesichts der raschen Zunahme der Wolfspopulation und der dynamischen Situation im Kanton ist es essenziell, das umfangreiche Monitoring fortzuführen und lokal zu intensivieren, um die Bildung neuer Paare und Rudel rechtzeitig zu erkennen und entsprechende Managementmassnahmen sowie die Information der betroffenen Interessengruppen zu gewährleisten.

Die Stiftung KORA führte das Monitoring im Neuenburger Jura im Auftrag und in Zusammenarbeit mit dem kantonalen Amt für Wildtiere, Wälder und Natur («service de la faune, des forêts et de la nature») durch.

Zum Bericht