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VERBREITUNG
SCHWEIZ
Der Luchs in der Schweiz verteilt sich auf zwei Populationen – Jura und Alpen. Die Jura-Population erstreckt sich über den gesamten Jurabogen vom Genfersee bis Brugg AG. In den Alpen haben sich die Luchse bisher vor allem auf der Nordseite verbreitet, wo sie vom Genfersee bis zum Bodensee anwesend sind. Allerdings sind die Zentralschweiz West (Emmental und das Gebiet um den Napf) sowie die östliche Zentralschweiz (Gebiet zwischen Vierwaldstättersee und Walensee) noch nicht vollständig besiedelt. Die Vorkommen in der Nordostschweiz entstanden ab 2001 aus Umsiedlungen aus dem Jura und den Nordwestalpen. Ausserhalb der Alpennordseite gibt es Vorkommen hauptsächlich auf dem rechten Ufer der Rhône und dem Oberwallis sowie in der Surselva. Der restliche Teil von Graubünden, das südliche Wallis und das Tessin werden zurzeit vom Luchs besiedelt. Aus dem Mittelland gibt es vermehrt Nachweise, vor allem im Gebiet nördlich von Lausanne. Der Luchs reproduziert sich dort erfolgreich seit über 10 Jahren.
Luchsnachweise in der Schweiz werden auch im Monitoring Center dargestellt.
Entstehung der Verbreitungskarte
Die Schweiz wurde anhand eines 5x5 km Rasters in kleinere Teile geteilt. Wenn innerhalb des biologischen Jahres (01.05.–30.04.) ein Nachweis innerhalb einer Rasterzelle gelang, wird sie in der jeweils höchsten SCALP-Kategorie eingefärbt. Die Karte gibt jedoch keine Hinweise darauf, wie viele Nachweise es innerhalb einer Rasterzelle gab. Es war jeweils mindestens einer.
Es kann von Jahr zu Jahr kleinere Änderungen in der Verteilung der Rasterzellen geben. Löcher können nicht nur durch die Abwesenheit von Luchsen entstehen, sondern auch dadurch, dass in diesem biologischen Jahr kein Nachweis innerhalb dieser Zelle erbracht wurde, obwohl ein Luchs anwesend war. Solche Löcher können auch auf Lücken in unserem Monitoring-Netzwerk hindeuten (keine Rückmeldungen, obwohl es Nachweise gibt). Damit man zwischen permanent und sporadisch besiedelten Zellen unterscheiden kann, müssen mehrere Jahre berücksichtigt werden.
Neu zeigen wir auch die Reproduktion. Die dunklen Kreise in den Rasterzellen zeigen jeweils, wo mindestens ein Jungtier nachgewiesen wurde. Die Gesamtzahl an Reproduktionen entspricht aber nicht der Anzahl der Kreise. So kann etwa ein Weibchen mit einem Jungtier in mehreren Rasterzellen nachgewiesen worden sein oder es können sich mehrere Weibchen in einer Rasterzelle fortgepflanzt haben, wenn sich die Rasterzelle über zwei benachbarte Weibchen-Territorien erstreckt.
Verbreitungsgebiet des Eurasischen Luchses in der Schweiz 2001 – 04/2023

Verbreitungsgebiet des Eurasischen Luchses in der Schweiz im biologischen Jahr 2022/2023 nach SCALP-Kategorien

Verbreitungsgebiet des Eurasischen Luchses in der Schweiz 2020 nach SCALP-Kategorien

Verbreitungsgebiet des Eurasischen Luchses in der Schweiz 2019 nach SCALP-Kategorien

Verbreitungsgebiet des Eurasischen Luchses in der Schweiz 2018 nach SCALP-Kategorien

Verbreitungsgebiet des Eurasischen Luchses in der Schweiz 2017 nach SCALP-Kategorien

Verbreitungsgebiet des Eurasischen Luchses in der Schweiz 2016 nach SCALP-Kategorien

Verbreitungsgebiet des Eurasischen Luchses in der Schweiz 2015 nach SCALP-Kategorien

Verbreitungsgebiet des Eurasischen Luchses in der Schweiz 2014 nach SCALP-Kategorien

Verbreitungsgebiet des Eurasischen Luchses in der Schweiz 2013 nach SCALP-Kategorien

Verbreitungsgebiet des Eurasischen Luchses in der Schweiz 2012 nach SCALP-Kategorien

Verbreitungsgebiet des Eurasischen Luchses in der Schweiz 2011 nach SCALP-Kategorien

Verbreitungsgebiet des Eurasischen Luchses in der Schweiz 2010 nach SCALP-Kategorien

Verbreitungsgebiet des Eurasischen Luchses in der Schweiz 2009 nach SCALP-Kategorien

Verbreitungsgebiet des Eurasischen Luchses in der Schweiz 2008 nach SCALP-Kategorien

Verbreitungsgebiet des Eurasischen Luchses in der Schweiz 2007 nach SCALP-Kategorien

Verbreitungsgebiet des Eurasischen Luchses in der Schweiz 2006 nach SCALP-Kategorien

Verbreitungsgebiet des Eurasischen Luchses in der Schweiz 2005 nach SCALP-Kategorien

Verbreitungsgebiet des Eurasischen Luchses in der Schweiz 2004 nach SCALP-Kategorien

Verbreitungsgebiet des Eurasischen Luchses in der Schweiz 2003 nach SCALP-Kategorien

Verbreitungsgebiet des Eurasischen Luchses in der Schweiz 2002 nach SCALP-Kategorien

Verbreitungsgebiet des Eurasischen Luchses in der Schweiz 2001 nach SCALP-Kategorien
ALPEN UND ANGRENZENDE POPULATIONEN
Die SCALP-Expertengruppe wurde ursprünglich für eine alpenweite Beurteilung des Luchses gegründet. In den letzten Jahren wurde der Fokus aber auch auf die oberrheinische Metapopulation (Jura, Vogesen, Pfälzer- und Schwarzwald sowie angrenzende Gebiete) und die Dinariden ausgeweitet. SCALP veröffentlicht regelmässig einen Monitoring Bericht.

Luchsverbreitung in Zentraleuropa (2021/2022) basierend auf einem 10×10 km Raster (rot = SCALP Kategorie K1, „hard facts“, pink = SCALP Kategorie K2, bestätigte Meldungen, grau = SCALP Kategorie K3, nicht überprüfbare Hinweise. Hinweise auf Reproduktion: gelb = Zellen mit Fotos von einem jungen Luchs oder einem toten jungen Luchs, hellgrün = Zellen wo grosse und kleine Luchsspuren zusammen gefunden wurden, dunkelgrün = Zellen mit Sichtungen von einem Weibchen mit Jungen).
© SCALP
EUROPA
Monitoring und Management werden traditionellerweise in den Ländern organisiert. Alle lebensfähigen Luchspopulationen erstrecken sich jedoch über internationale Grenzen hinweg. Das Netzwerk der Large Carnivore Initiative for Europe, eine IUCN SSC Specialist Group, stellt periodisch die neusten Daten zum Zustand, dem Management und der Verbreitung der Grossraubtiere in Europa zusammen.
Aktuelle Erhebung:
Frühere Erhebungen:
- Status, management and distribution of large carnivores – bear, lynx, wolf & wolverine – in Europe. Part I (2013)
- Status, management and distribution of large carnivores – bear, lynx, wolf & wolverine – in Europe. Part II (2013)
- Guidelines for Population Level Management Plans for Large Carnivores (2008)
- KORA-Bericht 19 “Status and conservation of the Eurasian Lynx (Lynx lynx) in Europe in 2001”
- Action Plan for the Conservation of the Eurasian Lynx in Europe (2000) (FR, EN)

© LCIE
Verbreitung des Eurasischen Luchses in Europa (Archiv)

Verbreitung des Eurasischen Luchses in Europa basierend auf einem 10×10 km Raster und Daten von 2012‒2016. Dunkelgrün = permanentes Vorkommen (nachgewiesen in mind. 3 der 5 Jahre oder Reproduktion nachgewiesen in den letzten 3 Jahren), hellgrün = sporadisch/fluktuierendes Vorkommen (nachgewiesen in weniger als 3 der 5 Jahre), blau = wenige Hinweise, möglicherweise nur wenige abgewanderte Tiere. Aus weiss hinterlegten Ländern und Regionen waren keine Daten vorhanden.
© LCIE
WELTWEIT
Ausserhalb von Europa erstreckt sich die Verbreitung des Eurasischen Luchses bis zum Pazifik, und vom Himalaya bis zur nördlichen Waldgrenze. Der Luchs ist ein Waldbewohner (IUCN Red List). Lediglich in Zentralasien, am Westrand der Wüste Gobi und im Himalaya tritt er auch ausserhalb der Zone geschlossener Wälder auf.
SYSTEMATIK
Die Gattung Lynx umfasst heute vier Arten, je zwei in Nordamerika (Rotluchs L. rufus in den USA und Mexiko, Kanadaluchs L. canadensis in Kanada und Alaska) und in Eurasien (Eurasischer Luchs L. lynx und Pardelluchs L. pardinus in Spanien). Luchse sind generell typische Jäger von mittelgrossen Säugetieren (Hasen). Der Eurasische Luchs hat sich jedoch nacheiszeitlich zum Jäger kleinerer Paarhufer entwickelt und ist heute etwa doppelt so schwer (17–26 kg) wie sein engster Verwandter, der Kanadaluchs (10–15 kg).
Für den Eurasischen Luchs wurden viele Unterarten beschrieben. Nach heutigem Stand der Forschung scheint die Aufteilung der Art in sechs Unterarten angebracht:
- der Nordluchs L. l. lynx in Skandinavien, Finnland, den baltischen Staaten, Weissrussland und dem europäischen Teil von Russland bis zum Fluss Yenissei,
- der Karpatenluchs L. l. carpathicus in Ost- und Zentraleuropa, sowie in den wiederangesiedelten Population in Westeuropa,
- der Balkanluchs L. l. balcanicus im Balkan (Nordmazedonien, Albanien, Kosovo),
- der Kaukasusluchs L. l. dinniki im Kaukasus, in Kleinasien, Iran und Irak,
- der Turkestanluchs L. l. isabellinus in Zentralasien einschliesslich Himalaya und Tibet, und
- der Sibirische Luchs L. l. wrangeli in Russland östlich des Flusses Yenissei bis nach China.