Neues Untersuchungsgebiet Mindestens für ein Jahr werden im Weisstannental...
Integriertes Monitoring und Management
Im letzten Jahrhundert sind die meisten Ungulaten und grossen Beutegreifer in die Schweiz zurückgekehrt. Diese Rückkehr zeigt, dass sich unsere Kulturlandschaft als Lebensraum eignet, aber das Wildtier-, Wald- und Landschaftsmanagements vor neue Herausforderungen stellt. Der Umgang mit den grossen Wildtieren in der Schweizer Kulturlandschaft basiert bisher weitgehend auf kantonal und sehr unterschiedlich erhobenen Daten (mit Ausnahme der Grossraubtiere). Es fehlt die koordinierte Datenerhebung und Datenauswertung, die eine ganzheitliche Betrachtung und Vernetzung von Wissen erlaubt. Zum Beispiel ist eine Beurteilung des Einflusses der Paarhufer auf den Wald oder des Einflusses von Raubtieren auf Paarhufer und schliesslich des gesamten Systems Wald-Megafauna nicht möglich. Die Beantwortung solcher Fragestellungen ist aber für ein faktenbasiertes Management unerlässlich. Dafür benötigen wir robuste, langfristige und grossräumig erhobene Daten.
ZIEL(E)
In diesem Projekt soll ein Monitoringsystem entwickelt werden, das Ungulaten, Grossraubtiere, Vegetation und Landnutzung nicht isoliert betrachtet, sondern integriert. Das Ziel ist es, eine langfristige Datengrundlage zu schaffen, um Wissen zu vernetzen und zum Beispiel eine Beurteilung von Effekten von grossen Beutegreifern auf die Vegetation zu ermöglichen. Die gewonnenen Erkenntnisse aus der Integration sollen dann im Wildtier- und Landschaftsmanagement umgesetzt werden. Eine zentrale Fragestellung ist dabei die Beurteilung des Einflusses von grossen Beutegreifern auf Paarhufer und schliesslich die Vegetation/den Waldverbiss.
METHODEN
Ein wichtiger Teil dieses Projekts ist die Integration von Daten aus verschiedenen Quellen. Es werden Daten von Grossraubtieren, mit Daten zu Paarhufern, Landnutzung und -fragmentierung, Verbiss im Wald, Klima und Nutztierrissen aufgearbeitet und analysiert. Der Fokus liegt zuerst auf den Arten Wolf und Rothirsch und auf einzelnen Fokusregionen. Andere Arten und Regionen sollen später aber auch integriert werden. So wird als erstes geprüft, welche Daten bereits vorhanden sind und welche Daten fehlen und neu erhoben werden sollen, um eine Vernetzung zu ermöglichen. Im Rahmen des Projekts wird auch ein einheitliches System zum Monitoring von Paarhufern angestrebt, um eine Integration der Daten zu erlauben. Dazu ist eine Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnerorganisationen, insbesondere Kantone, von zentraler Bedeutung. Von Anfang an wird eng mit diversen Akteuren für die Erarbeitung und Umsetzung des neuen Ansatzes zusammengearbeitet.
PROJEKT INFORMATION
Das Projekt zum integrierten Monitoring und Management wird von KORA geleitet und von einer privaten Stiftung finanziert. Die einzelnen Teile werden in Zusammenarbeit mit Projektpartnern, insbesondere Kantonen, in den Untersuchungsregionen umgesetzt.
Projekt Dauer: 2022-2025
Untersuchungsgebiete: Fokus GR & BE; VD/GE, Mittelland (AG/SO/LU/BE)
Kontakt KORA: Dr. Nina Gerber
News
