VERBREITUNG
SCHWEIZ
In der Schweiz besteht keine residente Population von Braunbären. Trotzdem gibt es jährlich diverse Nachweise durch eingewanderte Individuen aus Italien, die aber bisher nach kürzerer oder längerer Zeit auch wieder abwanderten. Meistens erfolgt die Einwanderung über den Kanton Graubünden. Seit der ersten Wiedereinwanderung 2005 gab es Meldungen von Bärenbeobachtungen aus den Kantonen Bern, Graubünden, Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Tessin, Uri und Wallis.
Bärennachweise aus der Schweiz werden im KORA Monitoring Center dargestellt.
Verbreitungsgebiet des Braunbären in der Schweiz 2005–2023

Verbreitungsgebiet des Braunbären in der Schweiz nach SCALP-Kategorien 2023. Rot = SCALP Kategorie K1, „hard facts“, blau = SCALP Kategorie K2, bestätigte Meldungen, grün = SCALP Kategorie K3, nicht überprüfbare Hinweise)
Daten © LBC, Kantone, KORA; Karte © KORA/GIS

Verbreitungsgebiet des Braunbären in der Schweiz nach SCALP-Kategorien 2022. Rot = SCALP Kategorie K1, „hard facts“, blau = SCALP Kategorie K2, bestätigte Meldungen, grün = SCALP Kategorie K3, nicht überprüfbare Hinweise)
Daten © LBC, Kantone, KORA; Karte © KORA/GIS

Verbreitungsgebiet des Braunbären in der Schweiz nach SCALP-Kategorien 2021. Rot = SCALP Kategorie K1, „hard facts“, blau = SCALP Kategorie K2, bestätigte Meldungen, grün = SCALP Kategorie K3, nicht überprüfbare Hinweise)
Daten: © LBC, Kantone, KORA; Karte: © KORA/GIS

Verbreitungsgebiet des Braunbären in der Schweiz nach SCALP-Kategorien 2020. Rot = SCALP Kategorie K1, „hard facts“, blau = SCALP Kategorie K2, bestätigte Meldungen, grün = SCALP Kategorie K3, nicht überprüfbare Hinweise)
Daten © LBC, Kantone, KORA; Karte © KORA/GIS

In der Schweiz besteht keine residente Population von Braunbären. Die Karte zeigt die Bärennachweise vom 1. Januar 2019 bis 31. Dezember 2019 auf. Bärennachweise sind nach den SCALP Kategorien (rot=K1, blau=K2, grün=K3) dargestellt.
Daten © LBC, Kantone, KORA; Karte © KORA/GIS

In der Schweiz besteht keine residente Population von Braunbären. Die Karte zeigt die Bärennachweise vom 1. Januar 2018 bis 31. Dezember 2018 auf. Bärennachweise sind nach den SCALP Kategorien (rot=K1, blau=K2, grün=K3) dargestellt.
Daten © LBC, Kantone, KORA; Karte © KORA/GIS

In der Schweiz besteht keine residente Population von Braunbären. Die Karte zeigt, wo sich die eingewanderten Bären in 2017 aufhielten. Bärennachweise sind nach den SCALP Kategorien (rot=K1, blau=K2, grün=K3) dargestellt.
Daten © LBC, Kantone, KORA; Karte © KORA/GIS

In der Schweiz besteht keine residente Population von Braunbären. Die Karte zeigt wo sich im Jahre 2016 eingewanderten Bären aufhielten.
Daten © LBC, Kantone, KORA; Karte © KORA/GIS

In der Schweiz besteht keine residente Population von Braunbären. Die Karte zeigt wo sich im Jahre 2015 eingewanderten einzelnen Bären aufhielten.
© KORA/GIS

In der Schweiz besteht keine residente Population von Braunbären. Die Karte zeigt wo sich im Jahre 2014 eingewanderten einzelnen Bären aufhielten.
© KORA/GIS
ALPEN & DINARIDEN
Das Projekt LIFE DINALP BEAR untersuchte die Bärenpopulationen in den Dinariden und den Alpen. Im südlichen Slowenien und in Kroatien bis hin zur Grenze zu Bosnien & Herzegowina, sowie im westlichen Trentino liegt die Kernzone der Population. Im Dreiländereck Slowenien–Österreich–Italien bis zum östlichen Trentino befindet sich die Expansionszone der Population. In den Dinariden befindet sich die grosse Mehrheit der Population, und sie sind die Hauptquelle für die Einwanderung in die Expansionszone und die Quelle für alle Umsiedlungen, z. B. ins Trentino. Die Population im westlichen Trentino wurde mit einem Umsiedlunsprojekt zwischen 1997–2004 gestärkt. Das Vorkommen in der Expansionszone beschränkt sich auf abwandernde junge Männchen, mit Ausnahme von den Julischen Alpen in Slowenien, wo auch einzelne Weibchen beobachtet werden.

Verbreitung des Braunbären 2012–2018 in den Alpen und Dinariden basierend auf einem 10×10 km Raster. Grün = permanentes Vorkommen mit Reproduktion (nachgewiesen innerhalb der letzten drei Jahre), Orange = permanentes Vorkommen (nachgewiesen in mind. 3 der letzten 5 Jahre), gelb = sporadisch/fluktuierendes Vorkommen (nachgewiesen in weniger als 3 der letzten 5 Jahre). Die dunkle Linie zeigt die Kernzone, die blaue Linie die Expansionszone, graue Linien zeigen die Landesgrenzen.
© LIFE DINALP BEAR
EUROPA
Monitoring und Management werden traditionellerweise in den Ländern organisiert. Alle lebensfähigen Bärenpopulationen erstrecken sich jedoch über internationale Grenzen hinweg. Das Netzwerk der Large Carnivore Initative for Europe, eine IUCN SSC Specialist Group, stellt periodisch die neusten Daten zum Zustand, dem Management und der Verbreitung der Grossraubtiere in Europa zusammen.
Aktuelle Erhebung:
Frühere Erhebungen:
- Status, management and distribution of large carnivores – bear, lynx, wolf & wolverine – in Europe. Part I (2013)
- Status, management and distribution of large carnivores – bear, lynx, wolf & wolverine – in Europe. Part II (2013)
- Guidelines for Population Level Management Plans for Large Carnivores (2008)
- Action Plan for the Conservation of the Brown Bear in Europe (2000)

© LCIE
Verbreitung des Braunbären in Europa (Archiv)

Verbreitung des Braunbären in Europa basierend auf einem 10×10 km Raster und Daten von 2012–2016. Dunkelgrün = permanentes Vorkommen (nachgewiesen in mind. 3 der 5 Jahre oder Reproduktion nachgewiesen in den letzten 3 Jahren), hellgrün = sporadisch/fluktuierendes Vorkommen (nachgewiesen in weniger als 3 der 5 Jahre), grau = Vorkommen ohne genauere Information. Aus weiss hinterlegten Ländern und Regionen wurden keine Daten gesammelt.
© LCIE
WELTWEIT
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Braunbären erstreckt sich über beinahe die gesamte Nordhalbkugel der Erde, von der arktischen Tundra bis zu den Subtropen. Da die Art überaus anpassungsfähig ist, kann sie sehr unterschiedliche Lebensräume wie Wälder, Steppen, schroffe Gebirgslandschaften oder die arktische Tundra besiedeln. Die Zunahme der menschlichen Bevölkerung, die grossräumige Habitat Zerstörung, aber auch die direkte Verfolgung haben den Bären in grossen Teilen seines einstigen Verbreitungsgebietes zum Waldbewohner gemacht oder gar ganz zum Verschwinden gebracht.
SYSTEMATIK
Der Braunbär Ursus arctos gehört zur Familie der Grossbären, wissenschaftlich bezeichnet als Ursidae, deren Urformen als Abkömmlinge kleiner, kletternder, karnivorer Säuger vor 25 Millionen Jahren auftauchten. Sein direkter Vorfahre war der vor ca. 11’000 Jahren ausgestorbene Etruskische Bär Ursus etruscus, der, basierend auf die Verteilung der Fossilienfunde, hauptsächlich Europa besiedelte.
Von Ursus arctos gibt es mehrere Unterarten. Sie unterscheiden sich nicht zuletzt in ihrer Grösse. Braunbären, die kältere Regionen besiedeln, sind generell grösser und schwerer als solche in wärmeren Gebieten. Die mächtigsten sind der Grizzly Ursus arctos horribilis und der Kodiakbär Ursus arctos middendorffii. Beide leben in Nordamerika. Der Europäische Braunbär Ursus arctos arctos, der auch in der Schweiz einheimisch war, ist deutlich kleiner als seine amerikanischen Verwandten.