VERBREITUNG
Schweiz
Das erste Foto eines Goldschakals in der Schweiz entstand während dem Luchsmonitoring in den Nordwestalpen im Winter 2011/12. Danach blieben weitere Hinweise für einige Jahre aus, bis im Winter 2015/16 ein Goldschakal in der Surselva fotografiert wurde. Kurz darauf wurde in der Nähe ein junger, männlicher Goldschakal, vermutlich derselbe, aus Versehen von einem Jäger erlegt (Medienmitteilung Amt für Jagd und Fischerei Graubünden, 13.01.2016). Am 23. März 2016 wurde ein geschwächter Goldschakal im Kanton Schwyz erlegt (Medienmitteilung Umweltdepartement Kanton Schwyz, 23.03.2016). Seither erreichen uns regelmässig neue Meldungen von Goldschakal Beobachtungen. Die Einwanderung erfolgt aus dem Südosten und trotzdem wurde der Goldschakal auch bereits bei Genf nachgewiesen. Auf dem Dispersal können junge Goldschakale grosse Distanzen zurücklegen und deshalb überall in der Schweiz auftauchen.
Goldschakal-Nachweise aus der Schweiz werden auch im KORA Monitoring Center dargestellt.
Goldschakal Nachweise in der Schweiz 2017–2023

Nachweise von Goldschakalen in der Schweiz Januar – Dezember 2023 gemäss SCALP – Kriterien. Das Kriterium K2 (bestätigte Spuren und Risse) wird beim Goldschakal wegen grosser Verwechslungsgefahr mit anderen Kaniden als K3 aufgenommen.
© KORA/GIS

Nachweise von Goldschakalen in der Schweiz Januar – Dezember 2022 gemäss SCALP – Kriterien. Das Kriterium K2 (bestätigte Spuren und Risse) wird beim Goldschakal wegen grosser Verwechslungsgefahr mit anderen Kaniden als K3 aufgenommen.
© KORA/GIS

Nachweise von Goldschakalen in der Schweiz Januar – Dezember 2021 gemäss SCALP – Kriterien. Das Kriterium K2 (bestätigte Spuren und Risse) wird beim Goldschakal wegen grosser Verwechslungsgefahr mit anderen Kaniden als K3 aufgenommen.
© KORA/GIS

Nachweise von Goldschakalen in der Schweiz Januar – Dezember 2020 gemäss SCALP – Kriterien. Das Kriterium K2 (bestätigte Spuren und Risse) wird beim Goldschakal wegen grosser Verwechslungsgefahr mit anderen Kaniden als K3 aufgenommen.
© KORA/GIS
EUROPA
Monitoring und Management werden traditionellerweise in den Ländern organisiert. Alle lebensfähigen Goldschakalpopulationen erstrecken sich jedoch über internationale Grenzen hinweg. Das Netzwerk der Large Carnivore Initiative for Europe (LCIE), eine IUCN SSC Specialist Group, stellt die neusten Daten zum Zustand, dem Management und der Verbreitung der Grossraubtiere in Europa zusammen.
Aktuelle Erhebung:

© LCIE
Hinweis: Isolierte Zellen, die von der Hauptpopulation entfernt sind, sind zur besseren Sichtbarkeit leicht vergrössert und Pfeile zeigen auf die nördlichsten und östlichsten Vorkommensnachweise Europas.
Verbreitung des Goldschakals in Europa (Archiv)

Verbreitung des Goldschakal in Europa basierend auf einem 10 x 10 km Raster und Daten von 2012–2016. Dunkelgrün = permanentes Vorkommen (nachgewiesen in mind. 3 der 5 Jahre oder Reproduktion nachgewiesen in den letzten 3 Jahren), hellgrün = sporadisch/fluktuierendes Vorkommen (nachgewiesen in weniger als 3 der 5 Jahre), blau = wenige Hinweise, möglicherweise nur wenige abgewanderte Tiere. Aus weiss hinterlegten Ländern und Regionen wurden keine Daten gesammelt.
© LCIE
SYSTEMATIK
Der Goldschakal gehört zur Familie der Wolfs- und Schakalartigen (Canidae). Bis vor kurzem beinhaltete die Art Goldschakal auch die Verbreitung in Afrika, was als Unterart geführt wurde. 2015 deckten genetische Studien auf, dass die ehemals afrikanische Unterart näher mit dem Wolf (Canis lupus) verwandt ist, als mit dem Goldschakal. Seither wird der afrikanische Goldwolf (Canis anthus) als eigene Art eingestuft. Genetische und morphometrische Untersuchungen weisen darauf hin, dass alle Goldschakale aus Europa, Anatolien und dem Kaukasus zur selben Unterart gehören, Canis aureus moreotica. Die Unterteilung der globalen Verbreitung in Unterarten ist allerdings noch ungeklärt.