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Uri: Wolf reisst Hirschkalb im Siedlungsgebiet von Attinghausen

In Attinghausen wurde gestern Donnerstagmorgen ein totes Hirschkalb bei einer Quartierstrasse in der Oberen Postmatte entdeckt. Aufgrund der Verletzungen muss davon ausgegangen werden, dass ein Wolf dieses Hirschkalb gerissen hat. Dies ist aufgrund des Verhaltens von Wölfen nichts Aussergewöhnliches. Wenn sich im Winter Beutetiere in der Nähe von Siedlungen aufhalten, folgen ihnen Wölfe auch dorthin.

Medienmitteilung der Sicherheitsdirektion, Kanton Uri, 12.01.2024:

In der Schweiz leben rund 300 Wölfe und es gibt zurzeit etwa 30 Wolfrudel. Deshalb ist heute grundsätzlich überall im Alpenraum und auch im Schweizer Mittelland mit dem Auftreten von Wölfen zu rechnen. Die bisher im Kanton Uri beobachteten Wölfe waren alleinlebende Einzeltiere auf Wanderschaft.  

Der Wolf ist ein sehr scheues Tier und direkte Beobachtungen sind selten. Wölfe meiden den Kontakt zu Menschen und weichen ihnen wenn möglich aus. Dennoch kommt es vereinzelt vor, dass sich Wölfe nahe an Siedlungsgebiete wagen oder solche sogar durchqueren. Und wenn sich im Winter Beutetiere wie Hirsche in der Nähe von Siedlungen aufhalten (Wintereinstandsgebiete), dann folgen ihnen Wölfe auch dorthin.  

Fotofallen aufgestellt

So wurde gestern Morgen in Attinghausen bei einer Quartierstrasse in der Oberen Postmatte ein totes Hirschkalb entdeckt. Die Verletzungen deuten darauf hin, dass das Hirschkalb von einem Wolf gerissen wurde. Angrenzend an dieses Quartier befindet sich Landwirtschaftsland. Die Wildhut geht davon aus, dass sich dort in der Nacht äsende Hirsche befunden haben, die dann durch einen Wolf attackiert wurden. Der zuständige Wildhüter hat DNA-Proben des Risses genommen und das tote Tier entfernt. Zusätzlich wurden im Gebiet Fotofallen zur Überwachung aufgestellt. 

Die Jagdverwaltung wird nun dieses Gebiet speziell beobachten, um ausschliessen zu können, dass es sich hier um einen verhaltensauffälligen Wolf handelt. Wölfe gelten als verhaltensauffällig, wenn sie sich gezielt mehrfach Menschen nähern oder sich eindeutig aggressiv verhalten. Dieses Verhalten ist meist eine Folge von bewusster oder unbewusster Fütterung der Wölfe oder einer vorliegenden Krankheit.

Die Bevölkerung wird gebeten, Beobachtungen zum Wolf in diesem Gebiet dem gebietszuständigen Wildhüter zu melden.

Link zur Medienmitteilung inkl. Verhaltensempfehlungen